Di

24

Jun

2014

Gründe für überfüllte Notunterkünfte: Zuwanderung oder verfehlte Wohnungs-Politik?

„Die Notunterkünfte sind überfüllt“, schreibt die Kölnische Rundschau am 23.06.14 und hat auch schon die Erklärung für den Leser parat.
Noch bevor die Frage nach den Gründen für überfüllte Notunterkünfte gestellt werden konnte, gibt die Zeitung die vorbeugende Antwort: Die Flüchtlinge sind dafür verantwortlich.
Die Stadtverwaltung Bergisch Gladbach feilt derzeit an einer Lösung, um „das Problem“ langfristig zu lösen. Sie will eine weitere Liegenschaft kaufen, um daraus eine zusätzliche Notunterkunft zu machen.
 
Wird hier nicht ein Nebenkriegs-Schauplatz aufgemacht, um das eigentliche Problem umzudeuten in eine Zuwanderungsproblematik?
Das Problem ist für Bergisch Gladbach nicht der Flüchtlingsstrom. Sondern das grundlegende Problem ist der Wohnungsmangel!
 
Schon während der letzten Legislatur-Periode hatte die Linksfraktion mindestens 300 zusätzliche bezahlbare Wohnungen gefordert.
„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist in unserer Stadt enorm. An diesem Thema werden wir dran bleiben und nicht zulassen, dass die Verantwortlichen von dieser Tatsache ablenken und ausweichen, indem sie untergeordnete Themen als vermeintliche Gründe für Wohnungs-Not hochspielen, und damit unterschwellig Ausländerfeindlichkeit schüren“, meint dazu das Ratsmitglied Thomas Klein von DIE LINKE. Fraktion Bergisch Gladbach.
 
Notunterkünfte sind schon per Definition nur als Übergangswohnplätze konzipiert. Und der Anteil von Flüchtlingen in den Notunterkünften ist der geringere Bruchteil.
Was unsere Stadt dringender braucht als zusätzliche Notunterkünfte sind mehr bezahlbare Wohnungen – und zwar aus den richtigen Gründen: nicht wegen der Flüchtlings-Problematik, sondern wegen der prekären Situation auf dem Wohnungs-Markt und der verfehlten Wohnungs-Politik!

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